Heyho Zabuza,
ich hab das ein oder andere Buch zum Thema lernen bereits gelesen und kann dir daher den ein oder anderen Tipp geben.
Falls es dich interessiert hier ist ein wirklich gutes und auch kurz gehaltenes Buch:
(Durch den Link verdiene ich nichts. Ist kein Affiliate Link. Hab nur Amazon gewählt, weil ich selbst immer bei Amazon einkaufe.)
Generell gilt, dass es besser ist etwa täglich zu lernen anstatt sporadisch. Nach deiner Nachricht zu urteilen hast du das ja auch vor.
Die Dauer ist nicht so entscheidend wie das Wie.
Es gab eine Studie an einer Musikschule (an der man nur angenommen wurde, wenn man bereits gut war und man sich verpflichtete 6 Stunden täglich zu üben). Man hatte dort sich die Schüler ausgesucht die zu den besten gehörten und die durchschnittlichen. Nun wollte man wissen was die einen anders machten als die anderen. Jedoch schien es keine große Unterschiede zu geben. Beide lernen 6 Stunden am Tag und auch die Stücke waren die gleichen bzw. identisch. Was aber bei den besten anders war als bei den durchschnittlichen war, dass diese anders lernten.
Statt einfach die Stücke zu spielen. Haben die sich auf die Noten und deren Ergebnis konzentriert. Anstatt bei einem Fehler einfach weiter zu spielen hielten Sie sofort an und fingen von vorne an und das solange bis sie das Stück vollkommen Fehlerfrei mindestens 1 mal spielten.
Um diese Geschichte mit einem Zitat des Weltbesten Gitaristen zu würzen: "Ein guter Gitarist spielt ein schwieriges stück immer wieder. Ein sehr guter, wiederholt die schwierigen Stellen."
Mit anderen Worten:
Anstatt einfach etwas zu programmieren sollte das was du programmierst über deinem aktuellem können liegen. Es muss immer eine kleine bis größere Herausforderung sein an der du dann wachsen kannst. Such dir also bewusst Übungen die du nicht sofort lösen kannst sondern dich noch zusätzlich irgendwo einlesen musst wie das eine oder andere funktioniert oder du doch schon mehr Hirnschmalz einsetzen musst. Es sollte aber auch nicht zu schwer sein, dass du es nicht auch selbstständig lösen kannst. Sonst kann das auf Dauer demotivierend werden, wenn du immer irgendwo (wie diesem Forum) immer nachfragen musst. Zusätzlich ist der Lernerfolg dabei auch nicht gerade groß. Es gilt weniger Fragen ist mehr Lernen.
Es ist sogar so, dass alleine wenn du erstmal danach lange googln musst und dann erst irgendwann zu der Lösung kommst mehr Lernerfolge bringt als wenn es dir jemand einfach erklärt. (Theoretisch wäre es sogar besser, wenn du erst in eine Bibliothek laufen müsstest und dort dir erstmal ein Buch suchen musst, dass dir bei der Lösung hilf. Doch das wäre etwas zu viel des guten.

Google reicht auch da schon. Solange du nicht sofort bei jeder Schwierigkeit google fragst. (Studien zeigten, dass solche Menschen ein schlechteres Gedächtnis haben und auch schlechtere kognitive Leistungen.))
Eine weitere Wichtige Sache beim lernen ist:
Vom groben zum feinen! Es macht wenig Sinn am Anfang was über Clean Code zu lernen und wie man seinen Code verbessert. Gerade zu Beginn ist es wichtig Spaß an dem Thema zu entwickeln und dann immer weiter darauf aufbauen. Lerne erstmal die Groben Sachen. Du musst nicht am Anfang die Feinheiten (Details) kennen oder diese sofort beherrschen.
Beispiel: Wenn du ein Buch schreiben willst, macht es kein Sinn nur die Sätze aufzuschreiben die sofort perfekt sind. Sondern einfach drauf los schreiben und es fertig schreiben und dann Korrekturen vorzunehmen.
Die Theorie kannst du auch nebenbei machen (Optimal wäre 1 Stunde Theorie und 1 Stunde Praxis). Jedoch kann auch das schnell frustrieren. Daher kann man erstmal etwas üben in der Praxis und dann wird die Theorie sowieso von alleine kommen (Du wirst ja immer wieder was nachgucken müssen, wenn es außerhalb deines Könnens liegt.)
Welches Medium dabei das bessere ist hängt sehr stark von dir ab. Wenn man den Lehrer nicht mag lernt man weniger bis Garnichts. Am besten ist es natürlich, wenn du die Geschwindigkeit vorgibst und nicht andere (Dadurch würden nur noch Bücher übrig bleiben, weil diese das Optimum darstellen). Es gibt 3 generelle Typen (ich werde es kurz halten.):
1. Menschen die das sehen mehr brauchen (Also eher räumliches Denken). Diese müssen es sich vorstellen können oder selber sehen (Videos, fertige Codes, viel eigenes Üben und trial and error).
2. Die die das hören mehr brauchen (perfekt für Video und Audio).
3. Dann noch die haptischen (anfassen). Diese eignen sich gut für Bücher.
Generell ist es immer gut, wenn man seine Erfahrungen auf Gefühle legt, da dies viel tiefer geht bei lernen oder das neue Wissen an bereits vorhandenes knüpfen kannst (Aus anderen Lebensbereichen bzw Themen).
Beispiel: Wenn du Stunden an einem Problem hängst und bereits extrem frustriert bist und dann die Lösung endlich findest. Dann wirst du dir diese auch sehr gut einprägen.
Ich selber hab mir paar Videos angeschaut und mache Übungen von einer Seite. Kannst es dir mal anschauen und gucken was dir so gefällt.
https://wiki.freitagsrunde.org/Javakurs/Übungsaufgaben (Die haben sogar die Musterlösung)
Hier noch eine Video Reihe die du für den Groben Einblick verwenden kannst. (Für mich ist das einfach zu viel auf einmal.)
Ich hab mir auch das Buch "Java ist auch eine Insel" besorgt und kann es nicht wirklich empfehlen. Es sei denn man findet sehr viel Theorie geil oder kann auch ohne viel Vorstellungsvermögen lernen (Also nicht unbedingt für die Sehen Typen geeignet) Wenn man sich bereit ist etwas durch zu quälen kann man sich das holen (ist für mich eine nette Ergänzung. Aber nicht gerade ideal zum selbst beibringen.)
Es kann sogar viel Sinn machen sich einfach ein paar Code Schnipsel mit bestimmten Funktionen zu suchen und diese dann aufzuschlüsseln (also zu schauen wie diese funktionieren). Wenn man es verstanden hat sollte man eigenes Praxis Beispiel dafür ausdenken und programmieren.
Zum Schluss:
Mach dir keinen Stress. Versuch nicht zu viel auf einmal zu lernen. Es bringt mehr erstmal eine Sache zu verstehen und dann zur nächsten zu gehen als viele Themen sofort können zu wollen. Erstmal ist es wichtig das du Java kennen lernst. Dann kannst du immer noch andere Sprachen lernen.
Lerne solange bis du merkst das es nicht mehr geht. Du bereits Kopfschmerzen bekommst oder dich nicht mehr voll konzentrieren kannst. Dann mach besser noch etwas weiter (Die meisten hören zu schnell auf.) Wenn du dann wirklich merkst, dass es überhaupt nicht mehr geht. Kannst du aufhören. Du wirst feststellen, dass du immer länger durchhalten kannst und länger dich konzentrieren kannst. Wenn du wirklich den Punkt erreichst wo deine Konzentration gegen Null ist. Dann solltest du definitiv aufhören. (Manche gehen nicht weit genug und andere zu weit) Jeder weiß für sich am besten zu welchem Typen/in er oder sie gehört.
Wenn du merkst das etwas viel zu schwer ist. Dann lass es bleiben und mach erstmal leichtere Aufgaben und dann geh später dahin zurück. Du willst dauerhaft dazu lernen und nicht dir jeden Spaß daran kaputtmachen. Genauso wenn du etwas nicht verstehst (z.B. Bei den Themen die hier gepostet wurden kann man sich bereits denken, dass diese nicht gerade für Anfänger geeignet sind und somit eher demotivieren.)
Das schwierigste ist es anzufangen. Wenn du das hinter dir hast dann ist das schwierigste bereits hinter dir und alles andere ist nur noch durchziehen. Am ende Gewinnen immer die die bis zum Schluss dran bleiben und das ist nicht nur beim programmieren so, sondern in allen Lebensbereichen!
Ich hoffe, dass es für den Anfang ausreicht.
