Och Assembler war auch einer meiner frühen Schritte, aber wirklich viel habe ich damit nie gemacht, auch weil man nicht musste..
Es gab schon immer mehr als nur zwei, drei Programmiersprachen. Basic war in Mode, das heute voll out ist. Die Homecomputer brachten es in allerlei Derivaten mit. Atari wich etwas ab und lieferte Logo mit. Cobol im Bereich Finanzen gesetzt, Fortran beherrschte die wissenschaftliche Szene. Forth wurde für Mikrocomputer benutzt und Möchtegern-Nerds spielten mit Lisp und Prolog, den Sprachen der KI. Auf den Unix-Systemen war Shellscript als Glue-Sprache gesetzt, Perl war die Sprache der Administratoren und wenn es ne GUI sein sollte, gab es Tcl/Tk, oder zur Not bastelte man sich mit Lexx und Yacc was eigenes.
Im direkten Vergleich zu meiner Jugend gibts heute in meiner subjektiven Wahrnehmung nicht viel mehr oder weniger gebräuchliche Sprachen. Lisp und Prolog führen ein Schattendasein. Ich hörte zuletzt von ihnen von einem Bekannten an der Uni Bonn, wo diese tatsächlich sinnvoll in Projekten eingesetzt wurden/werden. Tcl/Tk und Pascal/Modula-2 finden nicht mehr statt. Von Logo und Forth habe ich seit Jahren nichts mehr gehört. Perl gibt es weiterhin als die Admin-Sprache für Unix-Systeme, verliert aber zusehends Boden gegen Python. Basic ist in seiner damaligen Form tot und hat mit dem heutigen VB ungefähr soviel zu tun wie JavaScript mit Java.
Fortran existiert weiterhin, aber auch hier geht zunehmend Boden verloren, bzw. müht man sich um würdige Nachfolger (Fortress).
Software ist heute viel komplexer als damals. Die Systeme sind ganz andere und der Computer hat in all seinen Spielarten so ziemlich jeden Winkel unserer Welt erreicht. Entsprechend vielfältig sind die Anforderungen an Sprachen, Bibliotheken, Tools und Entwicklern.
Manche Sprachen versuchen möglichst vielen Einsatzzwecken gerecht zu werden, andere besetzen Nischen. Domain Specific Languages gab es schon immer und wird es weiter geben, nur gibt es vielleicht heute viel mehr dieser zu besetzenden Domänen. Mit dem Web kam eine gewaltige Spielwiese hinzu, in deren Windschatten sich eine Vielzahl von Technologien entwickelt hat, die wiederum eigenen Anforderungen erstellen.
One Size doesn't fit it all und auch unter den Sprachen gibt es einen Wettbewerb. Ich finde es nur natürlich, dass sich mit all den neuen Möglichkeiten und Herausforderungen auch neue Sprachen entwickelt haben. Es ist ein ewiges Kommen und Gehen und das wird sich in abehbarer Zeit sicher nicht ändern.
Ich würde heute niemandem mehr raten mit Basic anzufangen, oder Assembler. Nur weil ein Ex-Chef von mir Maschinencode, Lochkarten und Ringkernspeicher gelernt hat, würde heute auch niemand auf die Idee kommen sich so ein altes Ungetüm ins Haus zu stellen, damit die Kids damit rumspielen, während sie in ihrem Handy mehr Rechenpower haben, als alle damaligen Rechenzentren zusammen
Python und Ruby sind für mich derzeit am geeignetsten für Anfänger, weil sie einen auch zunächst einmal nicht damit nerven, dass man viel Ballastcode schreiben muss, um überhaupt was ausgeführt zu bekommen. Man braucht auch keine IDE, die einen erstmal nur verschreckt und überfordert. Man kann aber von der Picke auf auch lernen objektorientiert zu coden und wird sanft eingeführt (nicht alle mögen es hart

). Dennoch sind beide Sprachen mächtig genug, um eine Vielzahl von Einsatzzwecken abzudecken, für Python gibts auch diverse Bindings zur Erstellung von GUIs, von Ruby in Rails hat mittlerweile wohl schon so ziemlich jeder mal gehört...
Besser als GW Basic und Assembler sind sie allemal und eben leichtverdaulicher als Java und .NET.