hab mal wieder aus Langeweile ein Buch gelesen
"J2EE Einstieg für Anspruchvolle" Addison-Wesley/Pearson
Zur Auffrischung vielleicht nicht schlecht, dachte ich; vom Inhalt war ich dann doch mehr als überrascht...
In fast allen HTML Listings ein
da gings schon los: ich frage mich, wozu das gut sein soll?
genauso viele sinnlose Quelltextkommentare
die wohl zum Seitenschinden gebraucht werden. Das gute alte "+ nehmen obwohl schon ein Stringbuffer da ist"
fehlt auch nicht. Und dass man bei der Suche nach einem Wert in einer HashMap über das KeySet iteriert, jeden Wert holt und ihn anschaut (anstatt gleich übers ValueSet zu iterieren) hat den Lektor auch nicht gestört.
Aber soweit sind das ja kleinere Stilprobleme, inhaltlich gehts dann richtig zur Sache...
Der Autor glaubt felsenfest (mindestens 5mal so gesagt) dass der Application-Scope bei Webanwendungen
allen Webanwendungen GEMEINSAM zur Verfügung steht ("Da jedoch alle Anwendungen eines Webservers sich den Application-Scope gemeinsam teilen").
Er stellt eine völlig sinnlose Analogie zwischen dem jsp:include und der java-import Anweisung her
Er glaubt, er könne das Encoding einer Webseite durch den Content-Type Header beeinflussen, offenbar hat er noch nie von der Methode response#setCharacterEncoding gehört
Er hat keine Ahnung von Zeichensätzen usw., er behauptet allen Ernstes, UTF-8 sei eine Abkürzung für Unicode und dass Java seit seiner Entstehung "intern UTF-8" zur Darstellung von Zeichenketten verwenden würde
Er behauptet, dass ä ö ü "keine Bestandteile von UTF-8" sind
Er verwendet in einem Listing "E-Mail" als Variablennamen (private String E-Mail, getE-Mail(),...), das dürfte sich wahrscheinlich nicht einmal übersetzen lassen
Neu war mir auch, dass in XML alle Tags kleingeschrieben werden müssen...
Das sind jetzt mal so die Fehler am Rande, dass der ohnehin spärliche EJB-Teil (also das eigentliche Kernstück der J2EE) völlig unverständlich ist, sollte nicht mehr überraschen. Aber dass ein grösseres Beispiel vorgestellt wird, bei dem CMR verwendet wird OHNE die an dieser Stelle zwingend vorgeschriebenen Lokalen Interfaces/Homes explizit auszuprogrammieren ist dann doch ein Hammer.
Dieses Beispiel zieht sich über 7 Seiten, kein Anfänger wird das in der vorgestellten Form jemals zum Laufen bringen.
Und dass die Home-Schnittstelle "für jeden Client unsichtbar ist", leuchtet auch nicht recht ein, da man sich ein Client genau diese als allererstes vom Namensdienst abholt?
Übrigens lässt sich für einen Anfänger kaum eines der zahlreichen Beispiele in dem Buch nachvollziehen, weil das "Deployment" nie explizit beschrieben wird. Was nützt einem die Vorstellung von Hibernate/JDO/Entity EJBs wenn NIEMALS die nötige Backend-Infrastruktur (ein Datenbankserver) erwähnt wird...
Eigentlich schade, das Buch selbst wäre nämlich flott geschrieben und schön aufgemacht; es hat nur leider sehr wenig mit der J2EE zu tun und ist reichlich oberflächlich. Die vielen krassen inhaltlichen Fehler dürften Anfänger etwas verwirren.
"J2EE Einstieg für Anspruchvolle" Addison-Wesley/Pearson
Mit diesem Buch lernen Sie, wie Sie effiziente und skalierbare J2EE-Applikationen erstellen. Sie profitieren dabei von der langjährigen Erfahrung des Autors, der zusätzlich zahlreiche Hintergrundinformationen einfließen lässt, die vorhandenes Wissen vertiefen und Zusammenhänge deutlich machen
[...]
Tipps aus der Praxis runden das Buch ab und machen es zum idealen Lehrwerk für ambitionierte Ein- und Umsteiger.
Zur Auffrischung vielleicht nicht schlecht, dachte ich; vom Inhalt war ich dann doch mehr als überrascht...
In fast allen HTML Listings ein
Code:
<FONT color="green" face="arial">
genauso viele sinnlose Quelltextkommentare
Code:
/** Creation-Date */
private Date creationDate;
/** Constructor */
public ChatUser () {
this.creationDate = new Date();
}
Code:
StringBuffer text ....
text.append(start+" nach "+destination);
Aber soweit sind das ja kleinere Stilprobleme, inhaltlich gehts dann richtig zur Sache...
Der Autor glaubt felsenfest (mindestens 5mal so gesagt) dass der Application-Scope bei Webanwendungen
allen Webanwendungen GEMEINSAM zur Verfügung steht ("Da jedoch alle Anwendungen eines Webservers sich den Application-Scope gemeinsam teilen").
Er stellt eine völlig sinnlose Analogie zwischen dem jsp:include und der java-import Anweisung her
Er glaubt, er könne das Encoding einer Webseite durch den Content-Type Header beeinflussen, offenbar hat er noch nie von der Methode response#setCharacterEncoding gehört
Er hat keine Ahnung von Zeichensätzen usw., er behauptet allen Ernstes, UTF-8 sei eine Abkürzung für Unicode und dass Java seit seiner Entstehung "intern UTF-8" zur Darstellung von Zeichenketten verwenden würde
Er behauptet, dass ä ö ü "keine Bestandteile von UTF-8" sind
Er verwendet in einem Listing "E-Mail" als Variablennamen (private String E-Mail, getE-Mail(),...), das dürfte sich wahrscheinlich nicht einmal übersetzen lassen
Neu war mir auch, dass in XML alle Tags kleingeschrieben werden müssen...
Das sind jetzt mal so die Fehler am Rande, dass der ohnehin spärliche EJB-Teil (also das eigentliche Kernstück der J2EE) völlig unverständlich ist, sollte nicht mehr überraschen. Aber dass ein grösseres Beispiel vorgestellt wird, bei dem CMR verwendet wird OHNE die an dieser Stelle zwingend vorgeschriebenen Lokalen Interfaces/Homes explizit auszuprogrammieren ist dann doch ein Hammer.
Dieses Beispiel zieht sich über 7 Seiten, kein Anfänger wird das in der vorgestellten Form jemals zum Laufen bringen.
Und dass die Home-Schnittstelle "für jeden Client unsichtbar ist", leuchtet auch nicht recht ein, da man sich ein Client genau diese als allererstes vom Namensdienst abholt?
Übrigens lässt sich für einen Anfänger kaum eines der zahlreichen Beispiele in dem Buch nachvollziehen, weil das "Deployment" nie explizit beschrieben wird. Was nützt einem die Vorstellung von Hibernate/JDO/Entity EJBs wenn NIEMALS die nötige Backend-Infrastruktur (ein Datenbankserver) erwähnt wird...
Eigentlich schade, das Buch selbst wäre nämlich flott geschrieben und schön aufgemacht; es hat nur leider sehr wenig mit der J2EE zu tun und ist reichlich oberflächlich. Die vielen krassen inhaltlichen Fehler dürften Anfänger etwas verwirren.